……wurde aber auch Zeit, das sich in dieser “Medienhauptstadt” eine der unendlich vielen Kameras auf ein “wesen+t+lichtes” richtet. Doch der Autor hat nicht nur das WESEN nicht erkannt, sondern grob fehlgedeutet, vor allem in dem dazugehörigen “script”, das ich hier einfüge und richtig stelle (kursiv):
Lebenskünstler am Kölner Eifelwall
Leben im Brachland
Von Martin Stümper
Auf einem Brachgelände in der Kölner Südstadt wohnt (lebt) der Lebenskünstler Ketan Tepel – ohne Wasser- und Strom (-anschluß). In einem Baumhaus. (In einem Gesamtkunstwerk aus zwei Zirkuswagen, einem doppelstöckigen LebensHaus mit einem Adlerdach, einer Gemeinschaftsküche, bestehend aus Wasser+FeuerKüche, einem WerkstattHaus mit 6 Werkplätzen, einem “MusenTempel” genannten gläsernen JurtenBau, sowie einem doppelstöckigen BaumHaus als Empfangsgebäude auf ca. 1000 qm von ihm entmüllten und gestalteten Gelände)
Bald muss er sein Zuhause räumen, denn auf dem Gelände soll das neue Stadtarchiv der Stadt Köln gebaut werden. (bisher “muss” er noch gar nichts, es gibt “nur” den Ratsbeschluß das unter Bauaufsicht zusammengefallene Archiv hier wieder aufzubauen, mit bauvorbereitenden Massnahmen ist nach Aussagen vom Baudezernenten, dem leiter der Gebäudewirtschaft und dem Kulturdezernenten frühestens in 1 1/2 Jahren zu rechnen. KeTaN geht davon aus, frühzeitig von der Verwaltung über entsprechende Termine informiert zu werden)
Von Müll leben: Ketan Tepel (ach diese Verbrämung: KeTaN lebt einfach von dem, was abfällt, also ein Sammler im klassischen Sinne in einer Zeit des Abfalls und Überflusses)
Das erste, was Ketan Tepel morgens macht, ist Holz hacken. (KeTaN ist nicht gefragt worden, was er als erstes morgens macht, denn dann hätte er geantwortet “ein Morgengebet tanZen – singen – oder brummen”, jeder Morgen hält andere Überraschungen bereit und die Tage beginnen bei mir in der Regel vor Sonnenaufgang)
Sein Baumhaus (Oase) auf dem alten Brachgelände direkt neben dem Kölner Amts- und Landesgericht hat keinen Stromanschluss. Für die Wärme im Winter sorgt ein selbst gebauter Steinofen auf dem eine Metallplatte liegt, die als Herd dient. (der “Steinofen” ist ein kleines Meisterstück der Baukunst, eine Kombination vom klassischen Grundofen mit voller Herdfuntion un angrenzender Ofenbank) Gemütlich hat er es hier. Und nichts davon hat er selbst bezahlt. (auch das ist nicht richtig, in den letzten Monaten habe ich aus meinem Elternhaus 5.000€ als Erbe ausgezahlt bekommen, um sie hier in dieses Werk zu investieren, alle Spenden, die ich erhalte von Menschen die von meinem Schaffen begeistert sind investiere ich hier ebenso, in Nägel, Werkzeuge oder darin, das ich ab und an auch einmal einen kleinen “Lohn” zahlen kann für Mithilfe) “Ich lebe von dem Müll der Gesellschaft. (“Ich transformiere den Abfall zu Werten”) Was die Menschen alles wegwerfen, die Fenster hier habe ich gefunden, oder die Tür hier, die passte genau in den Rahmen.” Tepel benutzt nur Recyclingmaterialien. (ca. 10 % sind gekaufte Materialien, wie Nägel, hier und da ein Werkzeug, Schnäppchen vom Flohmarkt, Dachpappe, etc.) Allein über 40 verschiedene Holzsorten hat er für den Bau des Hauses benutzt. Er hat eine Bar gebaut (mit Namen “StrafBar”), im großen (ZEN)-Garten gibt es einen Feuerplatz und überall finden sich kleine Details seiner Sammelleidenschaft. Ein Steuerruder, eine alte Kirchenbank oder eine Hängematte. Ein Paradies für Aussteiger mitten in Köln. (Ein ParaDies+Das offen für Besucher aller ART)
Duldung bis zum Baubeginn
Baumhausidylle im Niemandsland
Seit 2005 lebt der selbst ernannte (selbsternannt ist der “LandschaftsBewohner”, den er inzwischen zum “LandschaftsBeleber” gwandelt hat, “LebensKünstler” wurde er vom Volk genannt während seiner langen Reisejahre) Lebenskünstler und Landschaftsbewohner hier. In den 70er Jahren (genau am 1. Mai 1980) ist der gebürtige Osterather in seinen Bauwagen ein- und aus dem geregelten Leben ausgestiegen. Er hat sich treiben lassen, (das habe ich nicht so gesagt und nur selten im Leben getan) hat seinen Wagen dort aufgestellt, wo man ihn gelassen hat. (einfach Quatsch, über 13 Jahre Reise+Gewerbe in fast allen Regionen Deutschlands einen solchen Satz zu brechen) Vor vier Jahren ist er dann in Köln gestrandet. (falsch! 1994 kehrte er nach Köln zurück, nachdem er seine Wanderjahre mit einer einfährigen Wanderung durch Deutschland von Westen nach Osten mit einem “Rollenden Stein” abgeschlossen hat. Vor vier Jahren wurde er während einer seiner FriedensKunstAktionen auf dem Weltjugendtag im Kölner Friedenspark ausgeraubt und ist dann am Eifelwall gestrandet!) Und geblieben. Auf dem runter gekommenen Brachgelände hat er niemanden gestört. (stimmt so auch nicht – ein belebter Zirkus- oder Zigeunerwagen in diesem Land ist egal wo, ausser auf der Kirmes immer ein Grund dafür, dass sich jemand gestört fühlt) Bisher. Denn die Stadt Köln hat in den kommenden Jahren einiges vor mit dem Gelände am Eifelwall. Nach einem Ratsbeschluss soll ein Teil des Geländes für den Neubau des im März eingestürzten historischen Stadtarchivs genutzt werden. Wo genau, steht noch nicht fest, denn auf dem gleichen Gelände ist auch der Bau eines Studentenwohnheims geplant. Engelbert Rummel, der Leiter der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, duldet den Künstler hier. Bis zum Baubeginn. Das wird zwar noch etwas dauern, “aber in zwei Jahren könnte es soweit sein”, sagt Rummel.
“Ich bin ein Reisender”
Dort soll das neue Stadtarchiv entstehen
Ketan will freiwillig gehen, wenn der Bau beginnt. Er hat sein Ziel erreicht (Pah! Mein Ziel ist erst erreicht mit meinem letzten Atemzug und das Werk hier ist noch in keiner Weise vollendet – wie wäre es denn, das zum Thema eines “richtigen” Filmbeitrages zu machen? und aus der vermüllten Brache in seinen Augen etwas Sinnvolles geschaffen. “Ich bin ein Reisender. Man verstehe mich nicht falsch, ich trete hier nicht als Landbesetzer auf (sondern als LandschaftsBefreier, was das bedeutet spürt jeder Besucher unmittelbar). Wenn das Stadtarchiv hier gebaut wird, bin ich zufrieden. (Blödsinn: Zufrieden bin ich, wenn mein Motto “Nach mir das ParaDies” hier Früchte trägt und bei der Umgestaltung des Geländes incl. Archivneubau angewandt wird) Dann ziehe ich weiter. Zum nächsten verrotteten Ort, aus dem ich wieder etwas Natürliches schaffen kann.” Das ist seine Vision. (Mann oh Mann, das ist schon hart, das alles zu lesen! Meine Vision ist, einen Weg zu gehen, der Schönheit mit und nach sich zieht, auch und vor allem im Hinblick auf die nächste Generation an deren Zeugung ich immerhin mit 5 Zeugungsakten beteiligt bin….)
Er lebt von Spenden
Auf den Tisch kommen Reste (was für eine Ausdrucksweise für die wunderbaren Mahlzeiten, die wir hier einnehmen dürfen und die maßgeblich von der liebevollen Kochkunst Katarinas gestaltet werden)
Mittlerweile ist es in der kleinen Küch e so warm, dass Ketan den dicken Wollpulli ausziehen muss. Seine Freundin Katharina – sie wohnt seit dreieinhalb Jahren hier – wärmt auf dem Ofen das Essen auf. Reste des Caterings einer Filmproduktionsfirma. Ketan hat einfach gefragt, was sie mit den Resten machen. (Stimmt auch nicht, wir sind gefragt worden, ob wir das nehmen möchten) “Die sind zu schade, um sie weg zu schmeißen”, sagt er. Ansonsten lebt er von Hartz IV (Das ist jetzt ein Hammer! Denn ich lebe seit nun fast fünf Jahren ohne Konto, ohne Fremdeinkommen und schon erst recht nicht vom Staat sondern ausschließlich von dem, was mir frei+willig überlassen wird) und Spenden. Ein altes ausrangiertes Dixie-Klo (zweiter Hammer! Das DixieKlo ist eine ToiToiToilette und gesponsort von einem der ehrbaren Männer dieser Stadt, Werner Peters, Dr. der Philosophie und Eigentümer des Künstlerhotels Chelsea und Café Central mit 65 € im Monat, nach dem die Stadtverwaltung den Bau und Betrieb einer Komposttoilette untersagt hat!) dient als Toilette und da er keinen Wasseranschluss (die Geschichte des einzigen Wasserhahns auf dem Gelände für ca. 30 Menschen, meist Künstlern aus vier Kontinenten, ist ein Krimi für sich) hat, fängt Ketan das Regenwasser in einer Tonne auf und leitet es weiter. Ein hartes Leben, doch er könnte gar nicht mehr anders leben. Einmal hat er versucht, sich in einer Zwei-Zimmer-Sozialwohnung einzurichten. (dritter Hammer, einfach aus den Fingern gesaugt) Doch nach ein paar Wochen ist er wieder ausgezogen. (reine Erfindung)
So, wenn Ihr nun noch sehen wollt, was ein solcher UNARTikel auslöst, dann bitte ich Euch die Kommentare dazu auf http://www.wdr.de/themen/kultur/3/koeln_eifelwall/index.jhtml?stdComments=1#stdComments
zu studieren! Hier nur ein kleiner Vorgeschmack:
Arbeiter schrieb am 19.11.2009, 18.01 Uhr: Fakt ist, “Lebenskünstler”, die nur rumhängen, obwohl auch sie ihren Beitrag leisten können, sind für unsere Gemeinschaft wertlos und damit nicht nur überflüssig, sondern schaden der Gesellschaft durch Entzug ohnehin knapper Resourcen. Obwohl ich selbst bis zu meiner Altersruhe wohl 60 Berufsjahre zusammen und dabei jede Menge für die Gemeinschaft getan haben werde, werde ich tatsächlich nach aktueller Lage nur Sozialhilfe beziehen, diese steht mir dann allerdings zu und ich bin kein Sozialschmarotzer. Halten Sie alle Sozialleistungsempfänger für Schmarotzer? Würde mich nicht wundern bei der Eingangsfrage. Die Probleme der Rentenfrage beruhen übrigens ebenfalls auf sozialer Ignoranz, allerdings am anderen Ende der Gesellschaft. Weder auf den einen noch den anderen bin ich neidisch, diese Verlogenheit könnte ich selbst in einer goldenen Badewanne nicht vor mir selbst ertragen.
Armes Deutschland!
Was ist von einer solchen Berichterstattung zu halten? Und das bei den “öffentlich-rechtlichen”!
Ich kann jedenfalls in Zukunft auf so etwas gerne verzichten!
Schönes Wochenende!
KeTaN