SonnTagsTageBuch 06.02.2011
zunächst ein Schreiben an die ExPress auf folgenden ARTikkel von SamsTag:
Köln ist ja so hässlich …
Autor Henryk M. Broder ätzt über die Stadt
Foto: dpa picture-alliance / Eventpress Hoensch
Foto: dpa picture-alliance / Eventpress Hoensch
Köln –
Mit seiner pointierten Polemik mischt Henryk M. Broder (64) jede Talkshow auf. Jetzt rechnet der Intellektuelle, der am Hansaring Abi machte und an der Kölner Uni Jura und Sozialpsychologie studierte, gnadenlos mit seiner ehemaligen Heimatstadt ab.
„Köln ist außen verwahrlost, innen verschlampt“, meint Broder zum EXPRESS. „Hässlich, hässlicher, am hässlichsten – Köln am Rhein“ heißt auch eine seiner publizistischen Abhandlungen.
Auszüge gefällig? Broder über den Eigelstein: „Jedes Dorf in Ostanatolien ist aufgeräumter, sauberer, anziehender.“ Broder über die Einkaufsmeile Hohe Straße: „So hat es in Halle und Erfurt in den 70er und 80er Jahren ausgesehen.“
Broder analysiert: „Köln ist nicht nur hässlich, die Stadt ist dynamisch hässlich. Das heißt, sie wird immer hässlicher. Eine Zumutung für das Auge!“
Ruine in Bayenthal: Augen zu, wer an der Ecke Schönhauser Straße / Goltsteinstraße vorbeifährt. Triste Fassaden, ein total verwuchertes Grundstück, Schmutz und Müll. Passend dazu das Graffiti „Anti“ auf der Hauswand.
Foto: Alexander Schwaiger
Alle reden über Masterplan und städtebauliche Verantwortung – und dann werden am Breslauer Platz sieben Meter hohe Säulenhallen hingeklotzt, um die gigantischen U-Bahn-Zugänge zu überdachen. Da springen nicht nur Kritiker im Dreieck.
Foto: Alexander Schwaiger
Hässliche Farbschmierereien, schiefe Reklametafeln, halb abgerissene Plakate flattern im Wind. Die Mauer an der Vogelsanger Straße nahe der Konzerthalle „Underground“ ist ein Schandfleck im Straßenbild.
Foto: Alexander Schwaiger
An der S-Bahn-Haltestelle Ehrenfeld mutiert dieser Zaun zum Schandfleck. Erst demoliert, dann immer wieder von Plakaten beklebt. Und niemanden scheint das zu stören. Oder doch?
Foto: Alexander Schwaiger
Rund um den Kreisverkehr an der Dillenburger Straße Ecke Neuerburgstraße gähnt die kulturinteressierten Gäste der Halle Kalk die Öde an. Brach liegende Flächen, Parkplätze, Fabrikgelände.
Foto: Alexander Schwaiger
Alle reden über Masterplan und städtebauliche Verantwortung – und dann werden am Breslauer Platz sieben Meter hohe Säulenhallen hingeklotzt, um die gigantischen U-Bahn-Zugänge zu überdachen. Da springen nicht nur Kritiker im Dreieck.
Foto: Alexander Schwaiger
Rund um den Kreisverkehr an der Dillenburger Straße Ecke Neuerburgstraße gähnt die kulturinteressierten Gäste der Halle Kalk die Öde an. Brach liegende Flächen, Parkplätze, Fabrikgelände.
Foto: Alexander Schwaiger
Und Broder gibt sogar eine Reisewarnung heraus: „Verlass den Hauptbahnhof auf keinen Fall durch den Hinterausgang. Dort bietet sich ein Bild des Grauens.“ In der Tat ist der seit Jahren geschundene Breslauer Platz kein erheiternder Anblick (siehe großes Foto). Doch ist Köln wirklich so schlimm?
Was müsste passieren, damit Broder von Berlin zurück nach Köln zieht? „Nur wenn Köln dem Königreich Oranje zugeschlagen wird!“ Also nie.
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Als einer derjenigen, die sich immer wieder bemühen, dieser Stadt mit guten Ideen und Tatkraft aus dieser Misere “aufzuhelfen” bin ich über diese unART+unWEISE dieses Thema aufzugreifen ernstlich “negativ beGEISTert”, vor allem da ich schon öfter in Beiträgen an die ORGANE des NevenDumont Verlages Möglichkeiten aufgezeigt und angemahnt habe, mit denen gerade die Kölner Medien einen wichtigen Beitrag zum Wandel dieser Zustände leisten können.
Nun hätte ich gerne einmal von Ihnen eine ganz klare Stellungnahme zu folgender Frage:
Sind die Medien des Verlages Dumont bereit sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln FÜR DEN WANDEL der von Ihnen immer wieder beklagten, Mißstände in dieser Stadt dauerhaft einzusetzen?
Bei einer positiven Beantwortung dieser Frage gibt es einen wahrhaftigen Anlass intensiver ins Gespräch zu kommen, wozu ich Sie + Euch mit Herz + Licht ermuntern will.
Mit besten Grüßen vom Hüter des Walls
Rolf KeTaN Tepel
(das angehängte Foto stammt von Walther von dem Bussche)