Tagebuch vom 13.06.2010
Alle reden über das “SparPaket”. Für mich ist fast die ganze öffentliche Debatte unerträglich. Ich kann auch nicht verhehlen, dass mich die Lektüre und Hörerschafft am derzeitigen Weltgeschehen sehr traurig macht.
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Gerade ist Maria da, eine Filmstudentin. Die Filmaufnahmen mir ihr, zählen zu den besten “MedienErfahrungen”, die ich bisherr machen durfte. Der ganze Dreh hat inklusive Begrüßung, kleinem Snack und Vorgespräch gerade eine halbe Stunde gedauert. Das Ergebnis (5 Min) wird wohl bald auch bei YouTube sehenswert sein.
Wenn ich dagegen an die Aufnahme mit dem WDR vom letzten Jahr denke, ein Filmteam aus drei Leuten, 5 Stunden für einen drei Minuten Beitrag, der ausgestrahlt eher Verwirrung stiftet, als etwas zeigt.
Damals war ich richtig erschöpft danach, heute gab es dazu noch ein Gefühl Erleichterung und Erfrischung.
Höchste Zeit mehr darauf zu achten, was mir WIRkLICHT gut tut!
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Prämierte Plakate
Studenten, von Maschinen versklavt
“Studium Digitale – Chancen und Risiken” war die offen gestellte Aufgabe des Deutschen Studentenwerks an junge Designstudenten für den Plakatwettbewerb 2010 – und die prämierten Antworten fielen fast durchweg skeptisch aus.
“Sehen wir uns morgen?”, fragt ein Student aus dem Off. “Klar bin sowieso online”, antwortet der andere. Einsamkeit und Sehnsucht nach realem Kontakt haben viele der ausgezeichneten Entwürfe zum Thema, nur selten findet sich eine Parodie, etwa auf das ewige WG-Plakat mit Zappa auf dem Klo, der heutzutage natürlich auf dem Laptop liest. Oder auch die schöne Botschaft, dass mit dem Aufklappen des Computers die ganze Welt nur noch einen Klick weit weg ist.
Ein Student fand immerhin noch einen praktischen Zweitnutzen für den Tag und Nacht flimmernden Bildschirm – und setzt den Laptop als Schreibtischlampe in Szene. Und schön ist eigentlich doch die Erkenntnis, dass man dank Google immer eine Gehirnhälfte für andere Dinge frei hat. Oder ist es umgekehrt, und Google blockiert das halbe Denken?
Dass bei allem digitalen Studieren das Leben dann doch offline stattfindet, ist als Einsicht zwar banal, aber als Alltagstipp wohl notwendig. Also bitte oberhalb dieses Textes durch die Entwürfe der Studenten klicken, anfangen nachzudenken, und dann frei nach Peter Lustig: Laptop, Smartphone, Tablet – abschalten!
Tja, liebe Studierende, meine EinLadung auch und besonders an Euch, besteht!
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Noch mal Thema BundePräsident
Auszug aus einem Spiegel-Artikel
Wir befinden uns in einer Zeit, in der ökonomische und gesellschaftliche Grundsätze zerbrochen sind. Es gibt keine Skizze für das Kommende. Brauchen wir nicht gerade jetzt ein Staatsoberhaupt, das eine besondere Fähigkeit zur Reflexion, zur Vor- und Rückschau hat?
CONZE: Das halte ich für sehr wichtig. Wir brauchen ein Staatsoberhaupt, das wirklich in der Lage ist, auf der Basis historischer Reflexion einerseits und intensiven Nachdenkens über Gegenwart und Zukunft andererseits Akzente zu setzen. In welche Richtung wird und soll sich unsere Gesellschaft entwickeln? Das darf man nicht verwechseln mit ständigen tagespolitischen Einmischungen.
Es geht um grundsätzlichere Interventionen, um Denkanstöße für die Parteien, die Regierungen und die Bürger. Daran wird sich auch der künftige Bundespräsident messen lassen müssen.
Genau das kann KeTaN beDIENEN. Dazu noch seine besondere erdgebundene POSITION, mit seiner nach allen Seiten respekt+liebevollen Lebens+Handlungs+GestaltungsART+WEISE.
“An + mit “mir” kann die WELT genesen, auch und besonders die DEUTSCHE.”
Das ist im G+RUNDE meine Aussage + Ansage an Euch, auch wenn Ihr bis heute dazu neigt, mich daran nicht “ERNST” zu nehmen. Mir zeigt es nur, dass Ihr den Ernst der Lage immer noch nicht wahrnehmen wollt.
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Und folgendes kann dabei heraus kommen, wenn Mensch den Schwachsinn, den Politiker (in diesem falle HERR Steinbrück) öffentlich absondern, ERNST nimmt und einem öffentlichten WAHRHEITSTEST unterzieht…………………………………..
Sozialprojekt
Nimm dein Leben in die Hand
Die Initiative “Rock your Life” bringt Studenten mit Hauptschülern zusammen – und beide Seiten profitieren davon.
© Ruediger Schall für DIE ZEIT
Brücken schlagen – Tim Ebert unterstützt Olga Larin bei ihren Zukunftsplänen
Olga Larin tippt im Foyer der Zeppelin University (ZU) auf einem kleinen Laptop: »Hello, I am Olga, I am seventeen years old and from Russia. Today I want to tell you something about my family.« Tim Ebert schaut ihr, das Kinn auf die Hände gestützt, zu und hakt ein: »Im Englischen sagt man auch ›I’d like to‹, das ist höflicher als ›I want to‹.«
Olga ist Hauptschülerin der neunten Klasse in Friedrichshafen; Tim studiert Corporate Management & Economics im dritten Semester an der ZU. Im Normalfall würde der eine von der anderen nichts wissen. Er, der aussichtsreiche Nachwuchsakademiker von der exklusiven Bodensee-Uni, und sie, das Mädchen mit dem holprigen Deutsch, das demnächst seinen Abschluss an einer Schulart machen wird, die als Synonym für Chancenlosigkeit gilt – auch wenn sie in der gleichen Stadt wohnen, liegen doch Welten zwischen den beiden.
- Deutsches Schulsystem Wettstreit um den besten Unterricht
- Studienfach Soziale Arbeit Auf die korrekte Tour
Die Initiative »Rock your Life« (RYL) hat sie zusammengebracht. Olga und Tim sind ein Coaching-Paar, eines von bislang 85 in Friedrichshafen: Studenten der ZU helfen Hauptschülern zwei Jahre lang bei der Vorbereitung auf deren Schulabschluss und erleichtern ihnen den Einstieg in Ausbildung und Beruf. An diesem sonnigen Frühlingstag bereitet das Tandem gemeinsam Olgas mündliche Englischprüfung vor. »Ich will von meiner Familie erzählen, meiner russischen Herkunft und warum wir vor fünf Jahren aus dem Ural nach Deutschland gekommen sind. Jetzt überlegen wir uns, was ich genau sagen könnte«, erklärt Olga.
Alle zwei, drei Wochen treffen sie sich, fast täglich telefonieren sie miteinander. Coach Tim will seinem Schützling in erster Linie »Mut machen«, »einfach da sein«, wie der 22-Jährige sagt. An zweiter Stelle steht die praktische Hilfe: Damit Olga einen guten Hauptschulabschluss schafft, paukt er mit ihr Mathe und Englisch; gleichzeitig hilft er ihr bei der Berufsorientierung und der Suche nach Praktikumsplätzen.
Dass ihr ein Student zur Seite steht, findet die Siebzehnjährige klasse. »Ich will meine Noten verbessern, da ist einer von der Uni genau der Richtige«, sagt sie. Ihr ist klar, dass sie es mit einem Hauptschulabschluss auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht haben wird. Umso wichtiger sei es, gute Praktikumsbewerbungen loszuschicken. Ihre Eltern könnten ihr dabei aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse kaum helfen, »aber Tim weiß, wie das aussehen muss, er hat Erfahrung«.
Den Impuls für das ehrgeizige Sozialprojekt hat vor gut eineinhalb Jahren der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück bei einem Besuch an der Friedrichshafener Privat-Uni gegeben. Bei einer Diskussion mit den Studenten zeigte er sich überzeugt, dass die Perspektivlosigkeit in sozial benachteiligten Schichten vererbbar sei. Die These stachelte den Ehrgeiz der Studierenden an, einige taten sich zusammen, um das Gegenteil zu beweisen – damit war »Rock your Life« geboren.
Der Name steht für die Überzeugung, dass es sich lohnt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen – es zu »rocken«, wie Christina Veldhoen sagt. Die 27-jährige ZU-Absolventin ist Mitgründerin und eine der beiden Geschäftsführerinnen der gemeinnützigen GmbH, zu der sich die studentische Initiative mittlerweile gemausert hat. Zusammen mit ihrer Kommilitonin Elisabeth Hahnke hatte Veldhoen während ihres Masterstudiums eine Berufsberatung für Hauptschüler gegründet und zum Thema soziales Unternehmertum geforscht, daran knüpfte die elfköpfige »Steinbrück-Gruppe« an.
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