Gerade gefunden! Zum Stand der Dinge der geplanten “Akademie der Künste der Welt” in Köln
Sorge um die „Akademie der Künste“
Von Christian Hümmeler, 09.06.09, 21:26h
Die Unterstützer des geplanten Projektes „Akademie der Künste der Welt“ in Köln befürchten Verzögerungen. Will man den ursprünglichen Zeitplan einhalten und die förmliche Gründung der Akademie im Jahr 2010 betreiben, wird mehr Geld benötigt.
Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans (Bild: Rakoczy)
Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans (Bild: Rakoczy)
Die geplante Einrichtung einer „Akademie der Künste der Welt“ in Köln könnte sich verzögern: Laut der Vorlage für die nächste Sitzung des Stadtrats am 30. Juni sollen zwar noch in diesem Jahr die „zur Gründung und zum Betrieb erforderlichen, vorbereitenden Maßnahmen“ durchgeführt werden. Die dafür benötigten Gelder in Höhe von 60.000 Euro sind im städtischen Haushalt bereitgestellt und können durch Beschluss des Rates abgerufen werden. Will man allerdings, wie es der ursprüngliche Zeitplan vorsieht, die förmliche Gründung der Akademie im Jahr 2010 betreiben und den Vollbetrieb 2011 aufnehmen, wird mehr Geld gebraucht. Diese Summen – ausgerechnet sind 498 770 Euro für das Vorbereitungsjahr 2010 und bis zu 1,2 Millionen Euro für den Vollbetrieb 2011 – müsste der Rat ebenfalls beschließen. Die Verwaltung werde „unter Berücksichtigung der Haushaltslage“ einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, heißt es in der Beschlussvorlage.Die Haushaltslage aber sieht düster aus. Allein in den nächsten beiden Jahren fehlen bis zu 350 Millionen Euro, so die aktuelle Prognose der Steuerschätzer. Manch ein Unterstützer des Projektes sorgt sich nun, dass die Akademiegründung angesichts dieser Zahlen auf der Prioritätenliste nach hinten rutscht – ungeachtet aller bisherigen Aussagen. Möglicherweise sehe sich der Stadtkämmerer nun nicht mehr in der Lage, Maßnahmen zu akzeptieren, die 2010 oder später finanzielle Auswirkungen hätten, heißt es auch in einem Schreiben aus der städtischen Kulturverwaltung an den Initiativkreis aus Künstlern und Wissenschaftlern, der die Akademiegründung begleitet.
Für Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans (SPD), zur Zeit in Personalunion auch städtischer Kämmerer, ergebe sich kein neuer Stand, teilte gestern ein Mitarbeiter mit. Man trage das mit, was der Beschlussvorschlag vorsehe. Martin Börschel, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, wies darauf hin, dass ja der Haushalt für 2010 erst noch beschlossen werden müsse. Die geplante Akademie sei jedenfalls, so Börschel „ein tolles Projekt“. Nun müsse dafür gesorgt werden, dass es „so schnell wie möglich starten könne.
Die „Akademie der Künste der Welt“ soll ein „selbstständiger Ort des Dialogs und der kulturellen, interreligiösen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung sein“, so hat es der Stadtrat im Juni 2008 mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Fraktion „Pro Köln“ beschlossen. Dabei soll keine Konkurrenz aufgebaut werden zu bestehenden Projekten und Einrichtungen, vielmehr sollen bereits bestehende, etablierte Orte für die zeitgenössischen Künste der Welt geöffnet werden. Das alles ist geplant in Form einer Akademie, bestehend aus 40 national wie international angesehenen Künstlern. Für all das braucht es kein großes neues Haus, vielmehr will man in städtischen oder in angemieteten Räumen unterkommen. Diese allerdings werden wohl nicht, wie zwischenzeitlich vorgesehen, im neuen Kulturzentrum am Neumarkt liegen – hier ist schlicht zu wenig Platz.
KeTaN´s Kommentar folgt bald…………